3. Liga Wett-Tipps: der 1. Spieltag analysiert

Während das Oberhaus noch auf sich warten lässt, beginnt der 1. Spieltag der 3. Liga bereits am 19. Juli 2019. In Deutschland brauchen wir auf professionellen Fußball also nicht mehr lange verzichten. Doch verfolgt nicht jeder Fan die Teams auf diesem Niveau. Daher haben wir die Vereine und Paarungen zur Saisoneröffnung analysiert. Wer hat das Zeug zum Aufsteiger? Und wo geht das Abstiegsgespenst um?

Tatsächlich finden sich in der dritten Klasse aktuell sehr viele von den sogenannten Traditionsvereinen. Dass macht die Liga ungewöhnlich attraktiv. Denn einerseits sind die Stadien dort meist relativ voll. Und da die Zuschauer sich noch an bessere Zeiten erinnern, ist de Anspruch an den eigenen Club relativ hoch.

Wett-Tipp Empfehlungen zum 1. Spieltag der 3. Liga:

TSV 1860 München vs. Preußen Münster: Löwen gegen Adler

Die Münchener Löwen sind ein stolzer Verein, der sich unter der Fuchtel von Hasan Ismaik schon immer schwergetan hat. In dieser Saison liefen Transfers und Vorbereitung aus Sicht vom Stadionfans Team vergleichsweise normal ab. Der Tabellenzwölfte der Vorsaison möchte langfristig natürlich wieder in den Spitzenligen angreifen. Es ist jedoch zu bezweifeln, dass es in diesem Jahr zum großen Wurf reicht. Trainer Bierofka wäre mit seinen Weiß-Blauen sicherlich mit einem Platz im oberen Mittelfeld zufrieden. Timo Gebhard und Dennis Erdmann sind bislang die wichtigen Zugänge.

Zur Eröffnung des 1. Spieltages der 3. Liga kommt Preußen Münster. Testspiele gegen Almelo (1:3) und Groningen (0:3) gingen verloren. Gegen Victoria Köln gab es hingegen den 1:0 Sieg. Die zwei Pflichtspiele der letzten Saison gegen 1860 endeten aus Sicht der Münsteraner mit 1:0 und 0:0. Sven Hübscher ist Trainer. Letzte Spielzeit gelang ein guter achter Platz im Ligabetrieb. Dieses Jahr kommt mit Maurice Litka ein Spieler von St. Pauli. Sieben weitere Profis verjüngen den Kader und rücken zum großen Teil aus den A-Junioren, der Regional- und Oberliga auf.

1. FC Kaiserslautern vs. SpVgg Unterhaching: Rote Teufel auf Kurs?

Die Roten Teufel vom 1. FC Kaiserslautern haben mit ihren Finanzen zu kämpfen. Trotzdem leisten sie sich eine Transferbilanz von 790.000 im Minus. Sascha Hildmann kann zukünftig auf weitere Profis zurückgreifen. Viele davon haben schon Erfahrungen in der 3. Liga gesammelt. Doch ob der Meister unter die ersten Drei kommt, ist weniger wahrscheinlich. Die Meisterschaften von 1951, 1953, 1990 und 1998 sind derzeit nur eine blasse Erinnerung. Der Verein muss sich langsam wieder konsolidieren.

Claus Schromm ist Spielleiter bei der SpVgg Unterhaching. Seit diesem Sommer werden Aktien des Vereins an der Münchener Börse gehandelt. Von 1981 bis 2001 stieg die Mannschaft bis in die 1. Bundesliga auf. Danach ging es zurück in die Regionalliga und anschließend in die 2. Bundesliga hoch. Seit 2007 ist der Club eher in der 3. Liga, mit Ausflügen in die Regionalliga, beheimatet. Letzte Spielzeit reichte es immerhin für den zehnten Platz – Mittelfeld.

Hansa Rostock vs. Viktoria Köln: Läuft der Neuling auf die Kogge auf?

Hansa Rostock war der letzte Meister der DDR. Doch diese Zeiten sind vorbei. Mit dem damaligen Titel qualifizierten sich die Rostocker für die 1. Bundesliga. Von 2005 bis 2010 hat sich aus der Kogge jedoch zunächst eine Mannschaft der 2. Bundesliga und dann der 3. Liga entwickelt. Seit 2012 fristet der Verein ein Dasein im fußballerischen Niemandsland. Innerhalb der letzten drei Jahre reichte es für die Plätze sechs, sechs und 15. Generell steckt im Club jedoch das Potential oben anzugreifen.

Tatsächlich wurde der FC Viktoria Köln, obwohl die 1904 im Wappen steht, erst 2010 gegründet. Pavel Dotchev ist als Trainer kein Unbekannter. Das Team holte in der Regionalliga West zulezt zwei Meisterschaften in Serie. Außerdem konnte der Mittelrheinpokal in vier der letzten sechs Spielzeiten geholt werden. Der Club ist Erfolg gewöhnt. Zwei Neuzugänge aus der 3. Liga, die übrigen von unterklassigen Teams, verstärken die Kölner. Obwohl sie Aufsteiger sind, sind sie kein Abstiegskandidat.

MSV Duisburg vs. Sonnenhof Großaspach: Sind die Zebras der Favorit?

Mit nur 28 Punkten verabschiedeten sich die Duisburger im letzten Jahre aus der 2. Bundesliga. Sie wurden Letzter. Jetzt gilt es eine neue Situation zu meistern. Viele Spieler verlassen den Club. Andere kommen hinzu. Darunter befindet sich mit Marvin Compper ein bekannter Name. Trainer Torsten Lieberknecht hat sicherlich die Aufgabe bekommen, das Team zurück in die 2. Liga zu führen. Doch tuen sich viele Clubs nach ihrem Abstieg zunächst einmal schwer. Wer Beispiele braucht, der schlägt bei Kaiserslautern oder Braunschweig nach.

Seit 2014 zählt Sonnenhof Großaspach bereits zu den Drittligisten. Seitdem belegten sie die Plätze 15, 7, 10, 14 und 15. Damit sind sie von der Abstiegsgefahr sicherlich nicht gänzlich freizusprechen. Doch bisweilen reichte es ebenfalls bis in die obere Tabellenhälfte. Ob Trainer Oliver Zapel sein Team dorthin führt, ist abzuwarten. Wir sehen die Mannschaft eher im unteren Mittelfeld, eventuell unter den letzten vier Vereinen.

SV Meppen vs. FSV Zwickau: Konsolidieren die Meppener sich weiter?

Der SV Meppen spielte von 2011/12 bis zur Saison 16/17 in der Regionalliga Nord. Danach gelang ihnen in der 3. Liga erst der siebte und dann der 13. Platz. Damit pendelten sie zwischen dem oberen und unteren Mittelfeld. Doch die 3. Liga ist ein kleines Minenfeld. Tatsächlich ist nicht auszuschließen, dass das Team um den Klassenerhalt bangen muss. Es bleibt abzuwarten wie diverse Neuzugänge aus der Regionalliga einschlagen. Allerdings stehen Trainer Neidhart mit Willi Evseev und Julius Düker ebenfalls erfahrene Profis zur Verfügung.

Der FSV Zwickau ist seit 2016 wieder in der dritten Liga angekommen. Sie waren zwischenzeitlich sogar bis in die Oberliga abgestürzt. Doch jetzt hat der Osten ein Team mehr im Wettbewerb. Als Übungsleiter findet sich der 47-jährige Joe Enochs an der Seitenlinie wieder. Zugänge, wie Marius Hauptmann (Dynamo Dresden) oder Fabio Viteritti (Energie Cottbus) kommen aus der Region. Generell wurde sich mit einigen Spielern von der 3. Liga aufwärts verstärkt. Es könnte erneut für das obere Mittelfeld ausreichen.

Würzburger Kickers vs. Bayern München II: Was kann der kleine FCB?

Die Würzburger Kickers haben es in der letzten Spielzeit auf den fünften Platz geschafft. Dabei stach jedoch weder die Offensive, noch die Defensive im besonderen Maße heraus. Der Abstand zu den Top-Clubs der 3. Liga war jedoch zu groß, um sich Aufstiegshoffnungen zu machen. Das Team unter Aufsicht von Trainer Michael Schiele muss sich an der Vergangenheit messen. 2016 marschierte der Verein bereits einmal durch die 3. Liga. Doch die Zweitklassigkeit hielt nur kurz an. Kurz gesagt: Ein ambitionierter Club mit klar definierten Zielen.

Die zweite Mannschaft des FC Bayern München hat ihren Weg zurück gefunden. Höher können sie laut Ligaregeln nicht aufsteigen. Dennoch ist es natürlich der Anspruch des kleinen FCB in dieser Liga zu spielen. Da sie bisweilen aus Spieler vom Profi-Kader zurückgreifen können und weil einige ambitionierte Spieler von der U19 hochgezogen werden, ist ein Abstieg eher nicht zu erwarten. Als Trainer fungiert Sebastian Hoeneß.

FC Magdeburg vs. Eintracht Braunschweig: Bleibt der FCM chancenlos?

In Freundschaftsspielen und in der Regionalliga sind sich die Teams schon sieben Mal begegnet. Noch nie konnten die Magdeburger gewinnen. Sie holten jedoch vier Remis und kommen demzufolge noch auf drei Niederlagen. Letztes Jahr ist der Verein als Siebzehnter der 2. Bundesliga abgestiegen. 31 Punkte haben nicht zum Erhalt der Klasse gereicht. Die Liste der Abgänge ist groß. Sie umfasst 19 Spieler. Wenn der Club um den Aufstieg mitspielen möchte, muss bei den Neuverpflichtungen schon alles stimmen. Wir glauben eher an einen Platz im Mittelfeld.

Eintracht Braunschweig holte in der vergangenen Spielzeit lediglich Rang 16 in der 3. Liga. Sie sind dem Abstieg nur wegen des besseren Torverhältnisses entkommen. Doch die letzte Saison begann chaotisch. Viele Spieler verließen den Club oder sollten ihn verlassen. In diesem Jahr war es der Trainer – Andre Schubert – welchen es nach Kiel zog. Jetzt steht Christian Flüthmann als Spielleiter parat. Dass die Braunschweiger sich im Vergleich zur letzten Saison steigern, scheint klar. Doch reicht es für den großen Wurf?

Chemnitzer FC vs. SV Waldhof Mannheim: Zwei Aufsteiger unter sich

Mit dem 1. Platz in der Regionalliga Nordost stieg der Chemnitzer FC auf. Der Sieger der DDR-Meisterschaft von 1967 und Achtelfinalist des UEFA-Pokals 89/90 muss sich nun mit den Mannheimern messen. In den Jahren 1993 bis 2001 trafen sich diese Clubs in der 2. Bundesliga. Nie gewannen die Chemnitzer. Sie holten sechs Unentschieden und gaben vier Partien ab. Kurios: Die letzten drei direkten Duelle schlossen mit einem 0:0. Ob sich Trainer David Bergner damit gegen einen Mitaufsteiger zufrieden gibt?

Waldhof Mannheim hat ebenfalls einen klangvollen Namen. Denn von 1983 bis 1990 fand sich das Team in der 1. Bundesliga wieder. Danach wurde bis 1997 in der 2. Liga gespielt. Tatsächlich folgten viele Jahre in der Regional- und Oberliga. Doch jetzt ist die Rückkehr in die 3. Liga perfekt. Und mit Trainer Bernhard Trares steht ein bekannter Name vor den Spielern. Es kommen interessante Kicker (Arianit Ferati vom HSV und Benedict dos Santos von Stuttgart II) hinzu.

KFC Uerdingen vs. Hallescher FC: Noch ein Quäntchen mehr!

Der KFC Uerdingen erreichte schon in seiner ersten Drittligasaison den elften Platz. Folgt jetzt das schwere zweite Jahre oder ist eine weitere Steigerung möglich? Von 1983 bis 1995 war das Team über zehn Jahre in der 1. Bundesliga. Dort war der dritte Platz das höchste der Gefühle. Im UEFA Cup Achtelfinale wurde seiner Zeit gegen den FC Barcelona verloren. Die Bayer AG trennte sich 94/95 vom Club und 1996 folgte der Abstieg in die 2. Bundesliga. Darauf folgend stürzte der Club bis in die Amateurligen ab und arbeitete sich jetzt wieder nach oben.

Der Hallesche FC hat sich in der letzten Saison wacker geschlagen. Schlussendlich sprang der vierte Platz heraus. Vier Zähler haben gefehlt und das Team hätte um den Aufstieg gespielt. Das letzte Auswärtsspiel gegen die Uerdinger ging übrigens mit 1:2 verloren. Als erster Club aus Sachsen-Anhalt gelang 11/12 der Aufstieg in die 3. Liga. Seitdem hat die Mannschaft dort ihre Spiele bestritten. Ein Abschneiden im oberen Tabellenmittelfeld scheint in dieser Saison möglich. Die Leistung aus dem Vorjahr zu überbieten wird hingegen schwer.

Carl Zeiss Jena vs. FC Ingolstadt: Schanzer mit Mission Rückkehr

Carl Zeiss Jena spielte in der vergangenen Saison eine eher untergeordnete Rolle im Ligabetrieb. Sie wurden Vierzehnter. Dabei holten sie elf Siege, 13 Unentschieden und 14 Niederlagen. Besonders die 57 Gegentore waren eine große Baustelle. Tatsächlich wurden einige Spieler für die Defensive, aber ebenso für das Mittelfeld und die Offensive geholt. Dementsprechend mussten Kicker das Team verlassen. Damit ist der Kader runderneuert. Bestenfalls sehen wir den Verein im unteren Mittelfeld. Im schlimmsten Fall müssen sich die Fans von Jena auf eine lange Saison einstellen.

Der FC Ingolstadt ist letzte Spielzeit als Sechzehnter der 2. Bundesliga abgestiegen. Sie verloren die Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden. Dabei wurde das Hinspiel noch mit 2:1 in der Fremde gewonnen. Doch im Rückspiel gab es das 2:3 und damit den Abstieg in die 3. Liga. Natürlich soll der Club um Trainer Jeff Saibene schnellstmöglich zurückkehren. Immerhin spielten die Ingolstädter von 2015 bis 2017 noch in der 1. Bundesliga. Doch einige Leistungsträger haben das sinkende Schiff verlassen. Reicht es in der ersten Saison in der 3. Liga bereits, um wieder oben anzugreifen? Sie gehören in jedem Fall zu den Favoriten.