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Wohninvest Weser-Stadion: Heimat von Werder Bremen

Stadion Guide Weser Stadion Werder BremenWer schon einmal das Weserstadion in Bremen besucht hat, fühlt sich ein Stück weit in der Zeit zurückversetzt. Ganz besonders bei Abendspielen. Denn da, wo die Weser einen großen Bogen macht, wie es in einem alten Vereinslied heißt, steht das Stadion von Werder Bremen. Direkt am Fluß. Und Fußballfans können es gar nicht verfehlen. Die Flutlichtmasten erstrahlen schon von Weitem. Trotzdem steckt auch ganz viel modernes im 42.100 Plätze großem Rund. Seit der Gründung 1947 wurde das Weser-Stadion Bremen mehrere Male aufwändig renoviert, aus- und umgebaut. Nur eines ist geblieben: Die vier charakteristischen Flutlichtmasten versprechen bis heute noch immer besondere Spiele an der Weser.

Wohninvest Weser-Stadion Bremen » Übersicht

NameWohninvest Weser-Stadion
Früherer NameWeserstadion
AdresseFranz-Böhmert-Straße 1, 28205 Bremen
Fassungsvermögen42.100 Plätze (37.441 international)
BesitzerBremer Weser-Stadion GmbH
ZweckFußballstadion
Renovierungen1963–1965, 1989, 2005, 2008–2011
Eröffnung11. Mai 1947
Internetadressehttp://www.weserstadion.de/
Heimstadion vonWerder Bremen
ParkenHansa-Carré und am Hemelinger Hafen via Park & Ride
StadionführungJa
Anfahrt/AnreiseAuto, Bus, Zug, Straßenbahn & Fahrrad sowie mit der Fähre

Fakten und Infos Weser-Stadion: Alles, was Fans wissen sollten

In einem Fußballstadion wird Geschichte gelebt. Im Bremer Weserstadion ist das nicht anders. Einige erste interessante Aspekte zur Arena in der Hansestadt haben wir an dieser Stelle zusammengetragen.

  • 42.100 Fußballbegeisterte finden bei Bundesliga-Spielen und Pokal-Matches im Weserstadion Platz.
  • Die Fans von Werder Bremen stehen in der Ostkurve. Der Gästebereich befindet sich mittlerweile im Nordwesten im Oberrang.
  • Wenn in der Ostkurve die Steh- zu Sitzplätzen umfunktioniert werden, liegt die Kapazität für internationale Spiele bei 37.441 Plätze.
  • Bis 2002 hatte das Weser-Stadion noch eine Laufbahn für Leichtathleten, bis der Innenraum um zwei Meter abgesenkt wurde.
  • Seit 2019 spielt Werder Bremen offiziell im Wohninvest Weserstadion. Die Namensrechte waren aber schon zuvor zehn Jahre lang an EWE verkauft.
  • In Werder Bremens Stadion finden Fußball-Interessierte auch ein Museum, das sogenannte Wuseum, das Ende 2004 eröffnete.

Anreise und Parkplatzsituation: Dein Weg zum Stadion in Bremen

Stadion Guide Parkplatz SchildWer hofft, direkt am Weser-Stadion einen Parkplatz zu ergattern, sollte besser schnell umdenken. Früher standen noch begrenzt Parkmöglichkeiten direkt am Osterdeich zur Verfügung. Das sorgte allerdings für ein unfassbares Verkehrschaos vor und nach den Werder-Spielen. Mittlerweile wurden zwei Park und Ride Plätze eingerichtet. Der eine im Parkhaus am Hansa-Carré an der Malerstraße. Der andere P+R Parkplatz am Heimeliger Hafen. Von hier aus fahren Shuttle Busse. Vom Hansa-Carré ist die Straßenbahn-Linie Nummer 3 die erste Wahl. Mit der Eintrittskarte natürlich zudem kostenlos.

Wer wirklich frühzeitig anreist, kann für einen vorherigen Stadtbummel auch eines der zahlreichen Parkhäuser in Altstadtnähe nutzen. Die Preise sind noch recht moderat gehalten. Anschließend geht es dann am Osterdeich die Weser entlang, vielleicht mit einem kurzen Abstecher am „Taubenschlag“, der Kneipe, wo sich viele Werder-Fans treffen. Und noch etwas ist möglich: Die Anreise per Fähre! So wird der Stadionbesuch zu einem wirklich einmaligen Erlebnis in Deutschland. Von Vegesack, der Waterfront/Pier2 und dem Martini-Anleger geht es dann direkt zum Weser-Stadion am Pauliner Marsch. Der Anlieger liegt an der Westkurve der Arena.

Um zum Bremer Weser-Stadion zu kommen, gibt es unzählige Möglichkeiten. Nur eines solltet ihr – es sei denn, ihr habt VIP-Karten – tunlichst unterlassen: Zu meinen, direkt in Stadionnähe Parken zu können. Dort ist alles abgesperrt. Dann wird die Anreise zur Odyssee, zumal Bremen auch viele Einbahnstraßen hat. Es ist schwer, aus diesem Labyrinth herauszufinden.

Stadionplan: Willkommen im Wohninvest Weserstadion

Die echten Fans von Werder Bremen stehen natürlich – und zwar im Unterrang der Ostkurve. In selbiger sind übrigens fünf Stöcke integriert, wo auch Werder Bremens Jugend-Internat zu finden ist. Oder eben die Räumlichkeiten des Fan-Projekts beziehungsweise ebenso der Werder Bremen Fanshop. Darüber hinaus befindet sich über der Ostkurve Steh die erste Großraumloge, die in einem deutschen Fußballstadion eröffnet wurde. Sie umfasst rund 700 Plätze – Restaurant inklusive.

Wo wir schon bei den Logen und VIP-Plätzen sind: Mittlerweile ist das Wohninvest Weserstadion komplett zwischen Unter- und Oberrang von Logen erschlossen. Die ersten auf der Südtribüne waren 1992 die ersten in einem Stadion überhaupt. 37 an der Zahl boten damals Platz für 364 Fans mit etwas größerem Geldbeutel.

Gästeblöcke und rauchfreie Zonen im Weser-Stadion Bremen

Der Sitzplan sieht vor: Fans der Gastmannschaft finden mittlerweile im Oberrang der Westkurve in den Blöcken 101,103 und 105 Platz. Früher standen sie in den Blöcken 22, 24 und 26 auf dem Unterrang. Bei Bedarf und besonders großer Nachfrage seitens der Gäste sind auch die Blöcke 107 bis 113 gemischt für Heim- und Gästefans verfügbar. Der Block 112 sowie 114 im Unterrang der Westkurve ist ein besonderer: Hier herrscht nämlich Rauchverbot.

Wer Werder Bremen im Stadion live sehen will, muss ganz unterschiedlich tief in die Tasche greifen. 17 Euro kostete 2019/20 ein Stehplatz-Ticket in der Ostkurve beziehungsweise 13 Euro ermäßigt. Alle anderen Karten sind – je nach Gegner – in drei Kategorien unterteilt. Am teuersten sind die Plätze auf der Nord- und Südtribüne mittig, für die zwischen 55 und 75 Euro bezahlt werden muss. In der Westkurve und im Ost-Oberrang kommt man mit 35 bis 45 Euro günstiger weg.

Die vordersten Reihen eins bis neun sind in der Regel noch immer etwas günstiger zu bekommen. Zwar ist das Weserstadion komplett überdacht, doch ganz vorne kann es schon mal nass werden. Hier starten Tickets im West-Unterrang bei bereits 25 Euro.

Geschichte und Architektur: Deutschlands erste Stadion-Loge

Beim Thema Stadion-Historie gibt es für das Werder Bremen Stadion eine Menge interessanter Details zu erfahren. Weil die Hanseaten schon früher gut im Wirtschaften waren und sich immer wieder etwas einfallen lassen mussten, kam der findige Manager Willi Lemke auf die Idee der Logen. 1992 wurden die ersten eröffnet – und Werder war somit der erste Club mit selbigen. Heute sind VIP-Bereiche in allen Stadien gar nicht mehr wegzudenken. Auch das Projekt, den Innenraum des heutigen Wohninvest Weserstadions um zwei Meter abzusenken, damit die Laufbahn für Tribünen direkt am Spielfeldrand weichen konnte, war ambitioniert. Doch seitdem ist daraus eben ein reines Fußball-Stadion geworden.

Im Stadion von Werder Bremen geht es ebenfalls fortschrittlich zu. Im Zuge eines großen, aufwändigen und langjährigen Umbaus ab 2008 wurden Stadiondach und Teile der Fassade mit Photovoltaik-Elementen bestückt, die Strom generieren. Wenn wir unterdessen auf die Anfänge blicken: Aus der einstigen Bremer Kampfbahn vor dem Zweiten Weltkrieg wurde 1945 das IKE-Stadion. Zwei Jahre später bei der Wiedereröffnung 1947 wurde die Bremer Spielstätte endgültig und bis heute auf Weserstadion getauft. Bereits im Jahr 2007 verkaufte Werder Bremen die Namensrechte. Das fiel nur den wenigsten auf. Denn der Sponsor, das Versorgungsunternehmen EWE, verzichtete auf eine Nennung im Stadionnamen. Anders ist dies seit 2019: Jetzt lautet der offizielle Name Wohninvest Weserstadion – und zwar mindestens bis zum 30. Juni 2029. Aber solche Namensgebungen kennen wir ja von anderen Stadien wie der Veltins Arena auf Schalke oder auch dem Rhein Energie Stadion in Köln.

Die ersten VIP-Logen, Strom durch Photovoltaik, aber immer noch Flutlichtmasten aus den 70ern – damals übrigens europaweit die leistungsstärksten: In Werder Bremens Stadion begegnen sich Moderne und Tradition.
Weserstadion Stadionplan Werder Bremen

Werder Bremen oder: Die besten Momente im Stadion Bremen

Das Markenzeichen des Weser-Stadions haben wir schon erwähnt: die vier wuchtigen Flutlichtmasten. Sie sind auch zum Inbegriff geworden für die ganz besonderen Matches. Denn wann immer das Flutlicht an der Weser angeknipst wird, scheint Werder Bremen zur Hochform aufzulaufen. Die Bremer feierten schon vier Mal die Meisterschaft. Aber vor allem drei Europapokal-Spiele gingen als die „Wunder von der Weser“ ein und schrieben Fußballgeschichte. Apropos Flutlicht und Stichwort Meisterschaft: Als Werder 2004/05 als frisch gebackener Champion die Saison gegen Schalke 04 eröffnete, fiel das Flutlicht aufgrund einer defekten Muffe aus. Es brauchte mehr als eine Stunde, ehe der Anpfiff ertönte und die Grün-Weißen dann mit 1:0 siegten.

Doch nun zu den Weser-Wundern. Das erste ereignete sich in der Saison 1987/88, als die Norddeutschen im UEFA-Cup im Hinspiel in Moskau 1:4 bei Spartak verloren. 4:1 stand es dann im Weser-Stadion für Werder – und nach Verlängerung sogar 6:2. Am Ende dieser Saison wurde der SVW zum zweiten Mal Deutscher Meister, verlor dann 1988/89 im Europapokal der Landesmeister beim BFC Dynamo aus Berlin mit 0:3. Kein Problem für die Bremer, die Gefallen an sensationellen Aufholjagden gefunden hatten. Mit 5:0 nahm man den DDR-Meister im Rückspiel auseinander.

Alptraum Weserstadion für Diego Maradona und Co.

Doch Wunder von der Weser funktionieren auch in einem einzigen Spiel. So geschehen nach der dritten Meisterschaft, als Werder Bremen sich 1993/94 als erste deutsche Mannschaft für die Gruppenphase in der Champions League qualifizierte. Gegen den RSC Anderlecht waren schon einige Fans im Weserstadion Bremen auf dem Heimweg, drehten dann aber schnell um. Eine Stunde lang lagen die Norddeutschen 0:3 hinten. Und dann drehte die Mannschaft von Otto Rehhagel das Match doch noch, siegte 5:3. Eine unfassbare Partie. Kein echtes Wunder (schon das Hinspiel wurde 3:2 gewonnen), aber zumindest ein echtes Highlight: 1989 fertigten die Grün-Weißen den SSC Neapel mit Diego Maradona, Careca oder Andre Carnevale mit sage und schreibe 5:1 ab.

Und noch einen deutschen Fußballmoment erlebte das Weser-Stadion Bremen. Als die 1. Bundesliga nämlich 1963 angepfiffen wurde, fiel am 24. August das erste Tor genau dort. Allerdings nicht für die Hanseaten, sondern für den Gast Borussia Dortmund. Vom Treffer von Timo Konietzka nach nur 58 Sekunden gibt es kein „Beweismaterial“. So schnell waren die Fotografen nicht, zumal sich die meisten hinter dem BVB-Kasten Stellung aufgenommen hatten.

Eine Führung durchs Weser-Stadion wird immer an den Wochenenden angeboten, an denen Werder kein Heimspiel bestreitet. Im Wuseum, dem Werder Bremen Museum in der Nordtribüne des Stadions, können die größten Momente des Vereins darüber hinaus hautnah in Erinnerung gerufen werden.

Weitere Veranstaltungen im Wohninvest Weserstadion

Weserstadion FansWarum gibt es eigentlich keine Konzerte und Musikverstaltungen mehr im Weser-Stadion Bremen? Tatsächlich bemühten sie sich darum in der Hansestadt. Und 2017 segnete die Bremer Baubehörde auch entsprechend geänderte Pläne und Konzepte für die Fluchtwege ab. Trotzdem bleibt ein Open Air im Weserstadion ein Traum. Denn Werder Bremen entschied sich für das Verlegens eines Hybridrasens wie er zum Beispiel auch in der Allianz Arena in München genutzt wird. Das Zeitfenster in der Sommerpause ist ohnehin sehr eng. Durch den Hybridrasen, der erst ausgesät werden und anwachsen muss, sind Konzerte damit quasi ausgeschlossen. Schade eigentlich. Denn bis 2007 sah und hörte sich das noch ganz anders an.

Da spielte mit Herbert Grönemeyer das letzte Mal ein großer Künstler ein Konzert im Weserstadion. Im Vorprogramm stand seinerzeit ein gewisser Clueso. In den Jahren zuvor gaben sich mit Metallica, Depeche Mode oder drei Mal gleich Bon Jovi internationale Schwergewichte in Werder Bremens Stadion die Klinke in die Hand. Die größten musikalischen Highlights erlebte das Weser-Stadion aber Ende der 90er. 1997 trat der King of Pop, Michael Jackson, gleich zwei Mal innerhalb weniger Tage auf. 1998 gastierten dann die Rolling Stones mit ihrer Bridges To Babylon Tour an der Weser. Zum ersten großen Event im Weser-Stadion lud 1988 Bruce Springsteen. Ihm folgten unter anderem Tina Turner 1990, Elton John, Dire Straits und Michael Jackson zum ersten Mal, alles in 1992. Auch U2, Guns N´Roses und Bryan Adams spielten schon Open Air an der Weser.

Wer noch einmal ein Gefühl dafür bekommen will, wie große Konzerte im Weserstadion sich angefühlt haben: Im Juni 2019 wurde die Blu-Ray Bridges To Bremen veröffentlicht. Zu sehen ist das komplette Konzert der Rolling Stones im Bremer Weser-Stadion 1998.

„Mief“ im Bremer Weser-Stadion: Die Doofen schocken Bon Jovi

Wenn wir schon beim Thema Musik und Weserstadion Bremen sind: Wie wäre es mit einer kleinen Anekdote, die nur am Rande etwas mit Fußball zu tun hat. Okay, es geht auch um Olli Dittrich, bekennender Fan des Hamburger SV. Wenngleich das weniger hier bei Werder zu suchen hat. Doch „Dittsche“ Dittrich erzählt die Geschichte nun einmal gerne. Zusammen mit Wigald Boning tritt Olli Dittrich als das Duo „Die Doofen“ auf.

Und zwar als Vorband im Weserstadion vor Bon Jovi mit Hits wie „Mief“ und sensationellen Texten wie „Nimm mich jetzt, auch wenn ich stinke“. Irgendwann habe Jon Bon Jovi dann höchstpersönlich neben der Bühne gestanden und traute seinen Augen nicht, als Tausende dem skurrilen Duo zujubelten und ihnen zum Song „Toastbrotbaby“ statt Schlüpfern eben das kastenförmige Weißbrot zuwarfen. Auch bei diesem Highlight war das Weserstadion Zeuge.

Fazit zum Wohninvest Weserstadion: Willkommen in der guten, alten Zeit

Das Wohninvest Weserstadion hat sich bis heute noch irgendwie den Charme eines heimeligen Wohnzimmers erhalten. Das beginnt schon mit einer urigen Anreise per Fähre. Das ist einmalig in Deutschlands Fußballstadien. Die Wohnzimmerlampen sind vier große Flutlichtmasten, die den Charme der 80er Jahre aufleben lassen. Und bei Abendspielen weisen sie Fans von Nah und Fern den Weg direkt an die Weser – wo das Stadion nun einmal liegt. Vorab empfiehlt es sich ein Spaziergang durch die wunderschöne Bremer Altstadt, um dort den Bremer Stadtmusikanten einen Besuch abzustatten. Denn wer mit beiden Händen die Beine des Esels reibt, dem soll es Glück bringen. Und vielleicht ja auch Werder Bremen?

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